Informationen und Wissenswertes rund um das Thema Leinöl

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VERARBEITUNGSHINWEISE

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Verarbeitungshinweise

Allgemeine Verarbeitungshinweise für deckende Leinölfarbe

Leinölfarbe wird seit vielen Jahrhunderten auf Untergründen aller Art innen und außen zur Konservierung und als Dekor eingesetzt. Leinölfarbe ist diffusionsoffen. An schadhaften Stellen oder durch Dampfdruck von innen eingedrungene Feuchtigkeit kann also wieder verdunsten, der Malgrund wieder bis zu seinem natürlichen Feuchtegehalt austrocknen – anders als bei herkömmlichen dichten Alkyd-, Acryl- oder ähnlichen Farben. Die von Leincolor gelieferte aromaten- und lösemittelfreie Leinölfarbe besteht aus schonend kalt gepresstem und geklärtem Leinöl, lichtechten, hochwertigen Farbpigmenten und Trockenstoffen. Leinölfarbe von Leincolor hat ein überzeugendes Deckvermögen, wegen der hohen Pigmentanteile und ist daher in der Anwendung wesentlich ergiebiger als konventionelle Farben oder andere Leinölfarben mit Zusätzen. Zur Pflege genügt es, die gestrichenen Flächen ab und zu nachzuölen. Man muss nie mehr abschleifen!

Holz-, Putz- und Gipsuntergründe müssen sauber entstaubt, silikonfrei und trocken sein (unter 15 % Feuchtigkeitsgehalt, Laubhölzer unter 12 %) und einen neutralen pH-Wert 6-9 haben. Zum schnellen Trocknen für anhaltend gute Lüftung sorgen. Im Schatten und staubfrei arbeiten! Vor Schlagregen schützen. Wichtig! Optimale Verarbeitungstemperatur bei 15-25 °C

1) Grundierung mit unverdünntem kalt gepresstem, rohem Leinöl. Glanzstellen und Tropfnasen nach einigen Stunden mit einem trockenen Pinsel verteilen oder mit einem Lappen abnehmen. Etwa 2 Tage gut trocknen lassen. Der nächste Anstrich darf jeweils erst erfolgen, wenn die Farbe nicht mehr klebt, sondern grifffest ist.  – Sehr dichte Hölzer wie Eiche, Lärche, Robinie, Kastanie nur am Hirnholz mit rohem Leinöl grundieren. – Nur sehr stark saugende alte Nadelhölzer nach der ersten Grundierung evtl. ein 2. Mal sehr dünn ölen, besonders Hirnholz. – Kleine Risse und Löcher mit Spachtelmasse auf Ölbasis (Leinölkitt) ausbessern und beischleifen. Zur Untergrundvorbereitung auf Äste und kleinere Harzgallen Schellack streichen. Wird dies bei frischem Nadelholz unterlassen, kann Harz durch die Anstriche dringen und zu dunklen Flecken führen. Der Schellack wird 1-2 x dünnflüssig gepinselt und kann nach 30 Minuten überstrichen werden. Sollten auf bereits ausgeführten Leinölanstrichen noch Harzflecken auftreten, die jeweiligen Stellen mit Schellack abdecken und erneut streichen. Achtung: Weil der Malgrund bei der Behandlung mit Schellack unterschiedlich stark saugt, besteht besonders bei grauen Farben die Gefahr von Fleckenbildung. Besser ist deshalb, das Ausbohren oder Ausschneiden und Ersetzen der harzenden Stellen.

Soll das Holz vorbeugend und bekämpfend gegen Insekten, Pilzbefall und Bläue geschützt werden, empfehlen wir unser Timberone® außen. Ein ungiftiger, mineralischer Holzschutz und kalt gepresstes, rohes Leinöl zur natürlichen Holzkonservierung in nur einem Arbeitsgang. Timberone® außen ist als Grundierung für Leinölfarben, -lasuren und -lack geeignet. Es ist diffusionsoffen und bietet einen leichten UV-Schutz gegen Vergrauen. Da Timberone® außen lebensmittel- und bienenecht ist, kann es auch drinnen und in der Natur, bspw. In Wasserschutzgebieten, eingesetzt werden, selbst dort, wo direkter Kontakt mit Babys oder Tieren zu erwarten ist. Timberone® innen muss bei bereits von Insekten befallenem oder pilzbefallenem Holz verwendet werden. Weil Timberone® innen anfänglich sehr alkalisch ist, kann es nur mit Wasser verdünnt werden und erst nach einem zeitlichen Abstand, etwa 3-4 Wochen, (kann mit Indikatorpapier und destilliertem Wasser an der Oberfläche getestet werden) mit Leinöl und Leinölfarbe überstrichen werden. Blankes Holz 1 x streichen und gut trocknen lassen. Spritzer auf Metall sofort abwaschen. Werkzeuge nach Gebrauch mit Leinölseife reinigen. 1 l Timberone® außen reicht für 10 qm. Eine zusätzliche Grundierung mit Leinöl ist nicht nötig, Timberone® außen kann nach dem Trocknen und dem Glätten der aufgestellten Holzfasern (Glättebürste) einfach mit Leinölfarbe überstrichen werden.

2) Erstanstrich mit deckender Leinölfarbe ohne Lösemittel aufbringen. Wichtig! Neue Holz-Oberflächen dürfen nicht zu glatt sein, eher mit einem Schleifschwamm Körnung 80 nacharbeiten. Anstrich sehr dünn auftragen und in Maserrichtung mit einem kräftigen Faustpinsel oder Ringpinsel aus echten Schweineborsten kräftig einarbeiten, bis der Pinsel fast trocken ist. Die Materialstruktur (Maserung, Äste) muss deutlich sichtbar bleiben, als ob Sie Lasur aufgetragen hätten! Gut durchtrocknen lassen, meist 2 Tage. Den grifffesten, also nicht mehr klebrigen, Erstanstrich evtl. mit einer Glättebürste leicht glätten, oder mit einem gebrauchten Schleifschwamm nacharbeiten, damit aufgestellte Holzfasern gebrochen werden.

3) Zwischenanstrich mit Rund- oder Flachpinsel dünn auftragen wie die Farbe aus der Dose kommt. Gleichmäßig ausarbeiten und gut trocknen lassen. Der Anstrich muss durchgängig grifffest sein

4) Schlussanstrich ohne Zwischenschliff mit einem hochwertigen Profi-Lackpinsel (mit kräftigen Schweineborsten) sehr dünn in Maserrichtung sorgfältig ausstreichen. Im Außenbereich dem Schlussanstrich für erhöhte Wetterfestigkeit und leichtem Glanz 1-2 % Standöl beigeben.

Die beste Verarbeitungstemperatur liegt bei 15-25 °C! Niedrigere Temperaturen sind für die Anstriche kein Problem, der Untergrund muss während der Arbeiten durchgängig frostfrei und trocken sein. Die Trocknung kann dann aber deutlich länger dauern. Sommerliche Temperaturen über 35°C können nicht nur die Viskosität des Bindemittel Leinöl, sondern auch die Zusammensetzung der Pigmente verändern. Leinöl und Farbpigment separieren sich möglicherweise, die Oberfläche kann während und nach der Trocknung fleckig und ungleichmäßig aussehen. An heißen Tagen gegen direkte Sonneneinstrahlung beschatten!

Fachwerkbalken außen

Sind die Gefache bereits ausgemauert, verputzt und gestrichen, die sauberen und trockenen Balken ein- oder zweimal mit kalt gepresstem rohen Leinöl dünn grundieren, nach einigen Stunden noch ölfeuchte Glanzstellen mit einem trockenen Pinsel verteilen. Nach der Trocknung (ca.2-3 Tage) deckenden Leinöl-Farbanstrich gut einarbeiten. Schließlich den Zwischen- und den Schlussanstrich auf die Balken aufbringen. Für den Schlussanstrich der Leinölfarbe 1-2 % Standöl beimischen. Zwischen allen Arbeitsgängen die Leinölfarbe immer gut durchtrocknen lassen. Grifffest.

Wenn frisch ausgefacht wird, zunächst die Balken rundum mit rohem Leinöl ölen! Dann ausfachen und verputzen, den Kalk-Putz und folgende Sillikat- oder Kalkanstriche erst fertigstellen und gut trocknen lassen!

Achtung: Bevor die Fachwerkbalken mit Leinölfarbe gestrichen werden, muss an der fertigen Putzfläche der pH-Wert neutral (6-9) sein. Die neu mit Kalkputz und Farbe hergestellten Gefache sind während und kurz nach der Trocknung alkalisch, Regenwasser reichert sich an und kann zu früh gestrichene Leinölfarben an den Holzbalken aufweichen und ablösen. Ist die Putzfläche pH-neutral, sind die folgenden drei Farbanstriche mit der gewünschten Leinölfarbe wie beschrieben möglich.

Achtung: Ritze alter Balken gründlich reinigen, keinesfalls satt ölen oder üppig streichen, da sonst das Öl vorhandene Farbreste und den Schmutz der Jahrhunderte anlöst und jahrelang über die Gefache laufen lässt.

Fachwerkbalken innen

Wenn Sie innen holzsichtiges Fachwerk wünschen, ölen Sie die Balken ganz dünn und lassen Sie sie gut durchtrocknen. Eine Möglichkeit, damit das Öl nicht in stark saugenden Putz (Feinputz aus Lehm oder Sumpfkalk) übergehen kann, vor dem Ausfachen die Balken seitlich mit einem schmalen Schellack-Streifen in der Stärke der Putzschicht absperren. Neue Fachwerkbalken kann man optisch mit Leinöl-Lasuren der Farbe alter Holzbalken anpassen.

Allgemeine Verarbeitungshinweise für Lasuren

Lasuren können Sie aus Leinölfarben selbst herstellen, indem Sie gebrauchsfertige Ölfarbe mit kalt gepresstem, gekochtem Leinöl und etwas Standöl gründlich verrühren. Je mehr gekochtes Leinöl Sie beimischen, desto durchsichtiger wird die Farbe bis hin zur nur leichten Tönung der Holzoberfläche. Legen Sie vor dem Anstrich Proben an! Je geringer der Pigmentauftrag, je dünner also die Farbmischung ist, desto geringer ist der UV-Schutz! Das Holz kann dann vergrauen – manchmal sogar ein erwünschter Effekt. Der Aufbau der Farbschichten inkl. Grundierung mir gekochtem Leinöl bzw. Timberone® außen entspricht der Vorgehensweise für deckende Leinölfarben.

Unser Lasuröl-Pur und unsere Lasuröl-Farben für innen und außen sind Weiterentwicklungen der oben beschriebenen selbst hergestellten Lasuren und vielseitig anwendbar im Innen- und Außenbereich. Lasuröl-Farben als natürlicher Holzschutz sind lösemittelfrei und nicht schichtbildend, verspröden nicht, platzen nicht auf oder ab. Lasuröl-Farben sind geeignet für Holzflächen im Innen- und Außenbereich. Sie sind fast so langlebig und wartungsarm wie volldeckende Leinölfarben ohne Lösemittel, können jederzeit wieder mit Leinöl, Lasuröl-Pur, Lasuröl-Farbe oder volldeckenden Leinölfarben überstrichen und nachgearbeitet werden. Lasuröl-Pur und Lasuröl-Farbe wird ebenfalls aus hochwertigen Leinölen hergestellt. Die Holzoberfläche wird strapazierfähiger, härter und wasserabweisender durch die enthaltenen natürlichen Tonerden, bleibt aber ebenfalls diffusionsoffen. Lasuröl-Pur und Lasuröl-Farben sind ohne Terpentine oder Schellsol, sie enthalten keine Harze, keine Aromate und Konservierungsstoffe, sind bleifrei, daher umweltverträglich und biologisch abbaubar

Das Lasuröl-Pur, als transparenter Holzschutz, findet seine Anwendung bei Holzböden, Treppen und Möbel und ersetzt die Hartöl- und Arbeitsplattenöle. Darüber hinaus dient das Lasuröl-Pur als Schutzanstrich für die Lasuröl-Farben im Außenbereich, als Pflegeöl bei Leinölfarbanstriche und Lasuren. Es ist ein dauerhafter Schutz für alle Leinöl-Anstriche, die Oberflächen werden strapazierfähiger, wasser- und schmutzabweisend. Die Oberflächen werden geschützt durch die Farbpigmente, transparentem Zinkweiß und natürlichen Tonerden. Eine Grundierung mit Leinöl roh empfehlen wir nur bei sehr stark saugendem Holz, da sich die Trockenzeit sonst unter Umständen verlängert.

Pflege von Leinölanstrichen

Je nach Stärke der Sonneneinstrahlung wird Leinölfarbe allmählich matt, man sieht das zuerst auf Südseiten. Leinölfarbe blättert nicht ab, sondern die Farbe beginnt zu »kreiden«, d.h. es ist so viel Leinöl (Bindemittel) oxidiert, dass die Pigmente freiliegen und sich bei Berührung ablösen. Dieser Abbauprozess vollzieht sich jedoch nur auf der Oberfläche, die Leinölfarbe auf und im Malgrund ist fast unbegrenzt haltbar, wenn man die Oberfläche in Zeitabständen von etwa 4-5 Jahren mit Lasuröl-Pur oder Leinöl gekocht natürlich pflegt.

Hierzu die zu pflegende Oberfläche reinigen und ohne Anschleifen mit kalt gepresst gekochtem Leinöl oder Lasuröl-Pur überstreichen. Überschüssiges Öl (Glanzflecken) nach ca.15 Minuten mit einem trockenen Pinsel verstreichen oder mit einem Lappen abnehmen. Bei sehr starker Wetter- und UV-Belastung – z. B. im Spritzwasserbereich, auf West- und Südseiten oder an der See und im Hochgebirge – sollten Sie die entsprechenden Flächen wesentlich öfter mit einem Lappen nachölen, z. B. alle 2 Jahre. Bei der nächsten Wartung nach weiteren Jahren ist vielleicht ein Teil der Pigmente von Wetter und Wind weggewaschen worden und es kann an der Zeit für einen neuen Anstrich sein: Oberfläche einfach sauber bürsten und mit harzfreier Leinölfarbe ohne Lösemittel überstreichen – falls gewünscht auch mit einem anderen Farbton als dem ursprünglichen.

Reinigung der Pinsel

Nach Beendigung der Anstricharbeiten werden die hochwertigen Pinsel mit der Leinölseife folgendermaßen gereinigt: Möglichst die Pinsel einen Tag in der mit wenig Wasser verdünnten Leinölseife einweichen lassen und dann mit Wasser gut auswaschen, möglicherweise wiederholen. Pinsel danach aufhängen und trocknen lassen. Mit Leinöl-Produkten bekleckerte Textilien sofort anfeuchten, mit unverdünnter Leinölseife beidseitig einreiben und nach dem Einweichen in der Waschmaschine waschen. Fußböden aus Holz, Kork, Linoleum, Terracotta sowie Arbeitsflächen mit Leinölseife putzen: höchstens 1/10 l Seife in 10 l warmes Wasser geben, klar nachwaschen. Achtung: Mit Leinölfarbe oder -lasur gestrichene Flächen auf keinen Fall mit Leinölseife reinigen, da diese der Farbe das Fett entzieht und die Farbe anlösen kann.

Sicherheitshinweis

Mit Leinöl getränkte Lappen und zusammengeknüllte Papiere, Haufen von Sägespänen und brennbare poröse Baustoffe (Dämmstoffe, Montageschaum) können sich selbst entzünden. Tränken Sie Leinöllappen nach der Verwendung in Wasser und lassen Sie sie im Freien flach ausgebreitet trocknen oder bewahren Sie die Lappen in einem luftdicht verschlossenen Behälter auf. Leinöl in Behältern und fertig verarbeitetes Leinöl ist nicht selbstentzündlich und erhöht die Feuergefahr nicht.

Verbrauch

Wenn Sie die Verbrauchsmenge (Liter pro Quadratmeter) von herkömmlichen Farbsystemen mit der von Leincolor vergleichen, stellen Sie fest, wie preiswert Leinölfarbanstriche sind.

1 Liter Leinöl roh als Grundierung reicht für:

  • 12 qm bei neuer Eiche oder Lärche;
  • 10 qm bei neuem gehobelten Holz;
  • 8 qm bei frischem sägerauen Nadelholz;
  • 6 qm altem, sehr trockenen Nadelholz.

1 Liter Lasuröl-PUR reicht für 20 – 22 qm.

1 Liter Lasuröl-Farbe reicht für 20 – 25 qm.

1 Liter Leinölfarbe reicht pro Anstrich je nach Holzart für:

  • 8-14 qm auf sägerauem Holz, im Schnitt 10 qm;
  • 12-20 qm auf gehobeltem Holz und anderem glattem Untergrund, im Schnitt 15-18 qm.

Bei Eiche, Lärche oder gehobeltem Nadelholz im Außenbereich rechnen Sie bei 3 Anstrichen also für 5 qm etwa 1 Liter Ölfarbe. Oder umgekehrt: Pro Quadratmeter nur 0,2 Liter!

  • 18-20 qm auf Metall.
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